Liebe, Krise, Footballspiele (German Edition) by Anderson Poppy J

Autor:Anderson, Poppy J. [Anderson, Poppy J.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-12-23T23:00:00+00:00

5. Kapitel

Dupree hörte mit einem Ohr zu, wie seine Mom mit Sarahs Mutter über die Zubereitung von Marmelade sprach, während Sarah neben ihm in ein amüsiertes Lachen ausbrach und mit seiner jüngsten Schwester Tabby den Plan schmiedete, nach ihrem Essen am Rockefeller Center Schlittschuh laufen zu gehen.

Was die restlichen Gespräche am Tisch betraf, war er völlig ahnungslos, da er sich auf sein Handy konzentrierte und stirnrunzelnd die Mails durchging, die beinahe minütlich bei ihm eingingen. Eigentlich hatte er dieses familiäre vorweihnachtliche Essen seit Wochen geplant, immerhin kam es nicht alle Tage vor, dass neben Sarahs ganzer Familie auch seine anwesend war, doch jetzt konnte er weder den Besuch seiner Gäste noch die herzhaften Vorspeisen genießen, sondern las eine Absage nach der nächsten.

Frustriert stand er kurz davor, laut zu fluchen.

Allein die Anwesenheit seiner Mutter, deren Ohren sogar das Hörvermögen einer Fledermaus übertrafen, hielt ihn davon ab, das auszusprechen, was ihm auf der Zunge lag. Sie war der Meinung, dass keines ihrer Kinder jemals alt genug sein würde, um nicht die Ohren lang gezogen zu bekommen, und da Dupree sicherlich nicht vor versammelter Mannschaft für sein Fehlverhalten gerügt werden wollte, unterdrückte er jeden Fluch wohlweislich.

Dennoch war es nicht zu leugnen, dass er von Tag zu Tag unruhiger wurde. Er wollte Sarah heiraten, und das nicht erst in einem Jahr, sondern in den nächsten Monaten. Leider schien ihm das Schicksal einen Strich durch die Rechnung machen zu wollen. Vor ein paar Tagen hatte er noch einen ungefähren Termin im Auge gehabt und einen perfekten Veranstaltungsort ausgesucht, der Sarah ganz sicher gefallen hätte, doch dann hatte seine Mom am Telefon getobt, als sie davon erfahren hatte, dass sie nicht planten, bei ihr in Alabama zu feiern. Wenn er ehrlich war, gefiel ihm die Vorstellung, in der baufälligen Kirche seiner Heimatstadt zu heiraten, die Jahr für Jahr von einer Mäuseplage heimgesucht wurde, nicht sehr gut. Der Tag, an dem er Sarah heiratete, sollte nicht davon überschattet werden, dass hinterwäldlerische Kirchengänger kollektiv in Ohnmacht fielen, weil er eine blondhaarige Weiße heiratete. Nur konnte er dies seiner Mutter nicht sagen, ohne das Risiko einzugehen, dass sie kein Wort mehr mit ihm sprach.

Auch wenn ihm dies momentan sehr verlockend erschien, schließlich war ihre Forderung, in ihrer Gemeinde zu heiraten, schuld daran, dass sein wunderbarer Plan über den Haufen geworfen worden war.

Mit der Gemeinde seiner Mom hatte er nichts am Hut. Sarah und er interessierten sich nicht für die Kirche und mussten auch nicht von einem Pfarrer verheiratet werden. Zu ihnen beiden hätte es viel eher gepasst, in einer Bibliothek zu heiraten, da einer wie der andere ein absoluter Bücherwurm war.

Sarahs perlendes Lachen riss ihn für einen Moment aus seinen finsteren Gedanken heraus und ließ seine Mundwinkel zucken, während er einen Blick auf ihren blonden Scheitel warf und mit pochendem Herzen bemerkte, dass sie die zierlichen Ohrringe trug, die er ihr zu ihrem letzten Geburtstag geschenkt hatte. Wie immer schaffte es ihr Anblick, dass er sich sofort besser fühlte und sich auf das besann, was wichtig war. Er wollte ihr Mann werden – als Zeichen dafür, den Rest seines Lebens mit ihr zu verbringen.

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